Premiere Da sind wir doch tatsächlich das erste Mal auf den Kanarischen Inseln. Der Grund ist ein lange geplanter Segeltörn, den wir nicht länger aufschieben wollten. Auch ist dies natürlich eine gute Gelegenheit, wieder einmal dem heimischen Winter zu entfliehen. Da die Kanarischen Inseln auf Höhe von Nordafrika liegen (Marokko) ist es hier im März schon kuschelig warm mit 20 Grad und mehr.
Die paar Tage, die wir auf Gran Canaria an Land verbringen, reichen, um etwas die Insel zu erkunden. da bietet sich zum Beispiel eine
Rundfahrt per Mietwagen an. Dabei kann man die Steilküste im Westen und Süden der Insel bewundern.
Wer es etwas abenteuerlicher mag, dem sei eine Tagestour mit einem Strandbuggy empfohlen. Mit einem erfahrenen Tourguide geht
es dann im Konvoy aus 4-5 Strandbuggys durch die Geirgsstrassen bis zur Küste und danach sogar ins "leichte" Gelände.
Puerto Mogan Als Revier für unseren Segeltörn dient diesmal die Südküste von Gran Canaria. Ausgangspunkt ist der quirlige Yachthafen des malerischen Küstenstädtchens Puerto Mogan. Der kleine Hafen von Puerto Mogan wird auch von den lokalen Fischern intensiv genutzt, dementsprechend findet sich im Hafenbecken ein bunter Mix aus Segelyachten, Fischtrawlern und Motorbooten. Für die malerischen Aspekte von Puerto Mogan bleibt leider nicht viel Zeit, da wir vollauf mit den Törnvorbereitungen beschäftigt sind. Bei einer Crew von sechs Personen geht es erst einmal in den lokalen Supermarkt zum Einkaufen von Vorräten.
Nachdem unsere Vorräte für eine ganze Woche verstaut und gesichert sind, können wir endlich zu unserer ersten Etappe auslaufen.
Die folgenden Tage haben wir jede Menge Spass - die Crew ist zusammengewachsen und die Segelmanöver klappen nach ein paar gemeinsamen Übungen immer besser.
Mit dem Wetter haben wir viel Glück - der Wind liegt meist bei 3 Beaufort und Regen bleibt uns während des Segeltörns erspart. An den letzten zwei Tagen wird es nochmal aufregend - eine Gruppe wilder Delphine umringt und begleitet unser Boot, als wir in knapp 10 Seemeilen Entfernung zur Küste kreuzen. Die Tiere haben sichtlich Spass und zeigen ganz freiwillig durch Rollen und Springen ihre Fertigkeiten im Wasser. Die ganze Begegnung dauert eine gute Dreiviertelstunde. Als Höhepunkt erleben wir noch kurz, wie ein rund 10 Meter langer Wal hinter unserem Heck kurz auftauscht und nach wenigen Sekunden gleich wieder in den Fluten verschwindet. Leider hatte niemand eine Kamera griffbereit, um den Wal in der kurzen Zeit zu fotografieren. Uns bleiben aber immerhin zahlreiche Fotos der verspielten Delphine, wie unten zu sehen.
Fazit: Der Törn hat viel Spass gemacht und das Revier stellt keine allzu hohen Anforderungen an das seglerische Können, solange kein Sturm auf See herrscht. Flache Sandbänke und Untiefen wie sie uns etwa in Thailand begegnet sind, spielen hier keine grosse Rolle. Das An- und Ablegen, sowie das Manövrieren in den Hafenbecken der zahlreichen kleinen aber stark frequentierten Häfen an der Küste setzt etwas Erfahrung voraus - mit etwas Vorbereitung und einer guten Crew sollte dies aber beherrschbar sein.
Leerstand Selbst auf den Kanarischen Inseln sind die Auswirkungen der spanischen Immobilienkrise immer noch sichtbar. Zahlreiche halbfertige Bauvorhaben säumen die Küstenstreifen. Besonders einige Apartmentkomplexe scheint es hart getroffen zu haben. Oft steht lediglich ein Rohbau aus Beton an dem nicht mehr weiter gearbeitet werden kann, da wohl weder Kapital noch Käufer in Sicht sind.
Aber selbst die Bauherren bereits fertiggestellter Objekte stehen unter Verkaufsdruck: Da wird schon mal mit riesigen, mehrsprachigen Plakaten versucht, Touristen als potentielle Käufer eine Ferienimmobilie zu gewinnen.
Tja, mal wieder ist unser Urlaub viel zu schnell vorbei. Fragen zum Thema gerne per email «ofni.regit-repap@ybbob».